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Verständnis von Frieden

Frieden ist im biblischen Verständnis viel mehr als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt:

    • Frieden bedeutet ein umfassendes Glück, die Gesundheit und das Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft,
    • Frieden bedeutet gelingendes Leben in gelingenden Beziehungen – zu anderen Menschen, zu sich selbst, zur Schöpfung und zu Gott
    • Frieden bedeutet „Heilsein“ oder „Heilwerden
    • Frieden bedeutet keinen statischen Zustand, sondern einen dynamischen Prozess

Wo fehlt es heute an diesem umfassenden Frieden? Wo und wie können wir heute zum Frieden beitragen?

 

Klimaschutz und Einsatz für die Schöpfung

Die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt sind ein Un-Heil in weltweitem Ausmaß und zugleich ganz konkret hier in unserem Bistum.

Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat uns die zerstörerischen Auswirkungen unmittelbar spüren lassen. Im „Rheinischen Braunkohlerevier“ ringen wir darum, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Übergang zu erneuerbaren Energien sozial ausgeglichen zu gestalten. Wir brauchen Klimagerechtigkeit zwischen den Generationen und den Ländern weltweit.

Zugleich erleben wir im Nationalpark Eifel, wie vielfältig Leben sich entwickeln kann, wenn Menschen ihren Mitgeschöpfen mit Respekt begegnen und ihnen Raum geben. Und wir spüren dort, wie gut das tut.

Gib dem Klimaschutz und dem Einsatz für die Schöpfung Dein Gesicht!

 

Soziale Gerechtigkeit

Bei sozialer Gerechtigkeit denken viele an die Frage von Armut und Reichtum. Die Schere zwischen arm und reich ist in Deutschland in den vergangenen Jahren größer geworden. Mehr Menschen sind arm oder von Armut bedroht, und das obwohl sie Arbeit haben. Gleichzeitig sind die Reichen reicher geworden. Zu sozialer Gerechtigkeit gehört noch mehr: am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, faire Bildungschancen zu haben, nicht wegen der Herkunft, Kultur, sexuellen Orientierung oder aus anderen Gründen diskriminiert zu werden.

Auf vielfältige Weise engagieren sich Menschen für soziale Gerechtigkeit: auf lokaler Ebene im eigenen Viertel, zusammengeschlossen in Initiativen, in Gemeinden und Verbänden bis hin zu großen Wohlfahrtsverbänden oder Gewerkschaften.

Gib der sozialen Gerechtigkeit Dein Gesicht!

 

Internationale Friedenspolitik

Zwischen Deutschland und seinen Nachbarn gibt es keinen Krieg. Zugleich ist die Bundeswehr seit zwanzig Jahren eine Armee im Einsatz. Afghanistan und Mali zeigen deutlich, dass Frieden nicht durch militärische Einsätze entsteht. Dennoch übersteigen die Ausgaben für Militär die Ausgaben für zivilen Friedensdienst um ein vielfaches. Rüstungsexporte tragen zu gewalttätigen Konflikten und Destabilisierung bei. Ungerechte Handelsbeziehungen verhindern mögliche Entwicklung.

Viele werben schon heute dafür,dass der Vorrang ziviler Konfliktbearbeitung und fairer Handel nicht nur in Nischen verwirklicht werden, sondern zu grundlegenden Prinzipien werden.

Gib dem Frieden Dein Gesicht!