75 Jahre Aachener Friedenskreuz:Ein Experiment, das im Laufe des Abends zum Gebet wurde
Die Aachener Kirche St. Foillan ist als Gastgeberin für die Zeitfenster-Gottesdienste und durch so manche Kunstinstallation in der Nacht der offenen Kirchen bereits als Ort der besonderen Begegnung mit Gott bekannt. Tief berührte und inspirierte nun auch ein Experiment im Zeichen des Aachener Friedenskreuzes, mit Gesängen und Texten, die den weiten Raum des Friedens auf musikalischen und lyrischen Wegen erschlossen.
Die selbstgeschriebenen Texte von Dr. Stefan Voges, geistlicher Beirat von pax christi Aachen, gingen unter die Haut. Mal brachten sie alle Verzweiflung und Hoffnung angesichts der Gewalttätigkeit und Friedensfähigkeit der Menschheit zum Ausdruck. Mal spielten sie ironisch mit den Unzulänglichkeiten, die jeder Mensch in sich hat. Stefan Voges lud zu Friedensverhandlungen mit sich selbst ein, als Grundlage für den Frieden in der Welt.
Die Sängerin Sara Decker und der Komponist und Musiker Luis Weiß füllten, unterstützt durch den Aachener Musiker Moritz Schippers, den Kirchraum mit sphärischen Klängen und Stimmen. Tiefgründigkeit und Schönheit ihrer musikalischen Interpretation uralter biblischer Psalmen motivierten Pfarrer Timotheus Eller spontan, die Kerzen inklusive Osterkerze anzuzünden. Damit unterstrich er, was Stefan Voges abschließend sagte: Aus dem Experiment ist im Laufe des Abends ein Gebet geworden.
Ein bemerkenswerter, ein schöner Moment auf der Zielgeraden der Jubiläumsaktion zum 75-Jährigen des Aachener Friedenskreuzes. Stumme Zeugen in St. Foillan: die künstlerischen Zeugnisse von Schülerinnen und Schülern des St. Ursula-Gymnasiums und des Inda-Gymnasiums. Sie laden noch bis zum 20. September zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Frieden ein.