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Impulstext:Betrachtung Friedenskreuz

Friedenskreuz sw neg
Friedenskreuz sw neg

Autorin: Claudia Langner

Nehmen wir die Karte zur Hand und betrachten zunächst die helle Seite. Auf ihr sind Hell und Dunkel des Christusantlitzes miteinander vertauscht.

Wir erkennen im Stil eines Holzschnitts:
Eine Dornenkrone - in gerader Linienführung zu Spitzen sich treffend, noch oben und zur Seite gerichtet – drückt auf den Schädel.
Das Gesicht – in weichen, fließenden, herabführenden Linien angelegt – ergibt sich passiv, gefasst, widerstandslos dem Druck von oben.

Was für ein gequältes Gesicht!
Was für eine erschreckende Fratze!
Was für ein gruseliger Ausdruck!
Was für ein leerer Blick!
Jesus, der Gekreuzigte.
Dieser Mensch, gezeichnet vom Foltertod des Kreuzes.

Was für Schmerz und Qual muss dieser Mensch erfahren haben?
Dieses Gesicht steht für alle Leiden der Menschheit – in der Geschichte und auch in unserer Zeit!
Für alle Menschen, die Gewalt und Ungerechtigkeit, Verachtung und Missbrauch, Krieg und Unmenschlichkeit, Streit und Egoismus , Zerstörung und Verwundung erlitten haben.

Wo sehe ich Leid, durch Menschen verursacht?
Wo ist meine Verantwortung für das Leid anderer Menschen?

Friedenskreuz sw

Nun wenden wir die Karte auf die dunkle Seite.

Wir erkennen das gleiche Antlitz, so wie wir es auf dem FriedensKreuz sehen.
Hell auf dunklem Grund bekommt es einen neuen Ausdruck!
Alle Wirkung von Leid und Qual können wir auch hier wahrnehmen.
Aber es hat sich etwas gewandelt.
Sein Blick ist mahnend, bittend, milde, gütig!
Er lädt uns ein zu Achtsamkeit und Gerechtigkeit, Wertschätzung und Zuwendung, Friede und Menschlichkeit, Versöhnung und
Empathie, Erhaltung und Liebe.

Im Umdrehen dieses Bildes in seinen Hell-Dunkel-Kontrasten kann ich plötzlich wahrnehmen, wie sehr das Friedenskreuz ein Aufruf zur Versöhnung ist.
Der gekreuzigte Jesus ist der Christus, der uns  zur Versöhnung ruft.

Wo kann ich mich wenden und Leid bei anderen vermeiden?
Wo kann ich durch Trost und Milde das Leid anderer verringern?

Ist Wandlung möglich? Ist er es, der uns den Weg zeigen kann?
CHRISTUS – UNSER FRIEDE?